Philosophie und Zeitkritik - atelierwerkstatt

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Philosophie und Zeitkritik

Presse

Philosophie und Zeitkritik mit sinnlichen Mitteln
           
Das Anliegen der aktuellen Kunst ist es, visuelle Eindrücke vom Sender- dem Künstler – zu den Empfängern – den Betrachtern – zu vermitteln; und zwar mit all den Schwierigkeiten die Kommunikation aufweist. Auch Steph- Arzt und Künstler- betreibt nichts anderes als eine bildliche Philosophie und Zeitkritik mit sinnlichen Mitteln. Er ist ein Ideenmaler, ein Künstler der sichtbaren und fassbaren Gedanken. Dabei bedient er sich gerne der Symbole und Fundstücke unserer heutigen Wegwerfgesellschaft die er oft in seinen Materialbildern   einbaut und so hinterfragt. Steph ist ein Maler der Großstadt. Intensiv hat sich der Künstler
mit den Problemen der heutigen Welt und des Menschlichen Zusammenlebens befasst und weist in seinen Arbeiten auf die möglichen Gefahren hin. Wie z.B. in dem Bild „Pressefreiheit“, wo starke, über die Arbeit gezogene Stricke die Einschränkung der  Presse in bestimmten Ländern symbolisieren – oder auch in dem Werk „Kein Tod ohne Profit“, in dem aus molekularen Strukturen eine  rot-gelbe nukleare Fontäne herauswächst.
Manchmal scheinen die Titel der Arbeiten in ihrer geistreichen Fassung im Widerspruch zur Gestaltung der Werke zu stehen. Bei näherem Hinsehen geben sie aber immer eine versteckte, oft vieldeutige Auskunft, bei der nicht selten etwas Provokatorisches übrigbleibt. Es sind prägnante und präzise Titel, die zum Nachdenken anregen. So hat auch hier der Künstler als „ Bewusstmacher“ eine bedeutungsvolle Funktion. Wenn der Begriff der engagierten Kunst etwas bedeutet, dann in den Arbeiten von Steph. In Ihnen lebt ein offenkundiger Wille, auszusagen, zu bestimmen, anzuklagen. Dabei verbirgt der Künstler nicht die äußeren Quellen seiner Inspiration. Er fügt Elemente aus dem Arsenal des Surrealismus mit den bereits verwendeten Requisiten des Alltags zusammen und präsentiert sie in neuen Zusammenhängen, die von Bild zu Bild immer wieder mit anderen Assoziationen und Einfallsketten ausgefüllt werden. Max Bill hat den Satz geprägt, die Kunst bringe Gegenstände für den geistigen Gebrauch hervor. Das trifft auch für die Arbeiten von Steph zu. Die Kunst ist für ihn das Mittel, seine Welt, seine Einsichten und Eindrücke dem Betrachter aufzuzeigen.
Seine Welt ist ebenso wenig heil, wie dies die rauhen Oberflächen, die schroffen Kanten und die abrupten Graphismen seiner Bilder und  Materialarbeiten sind.
Sie zwingen zum Dialog.
           
          Prof.  Rolf  H. Schmitz
          Kunsthistorisches Seminar der Universität Nimwegen

 
 
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